Berge versetzen 2010

Haus für Kunst, Uri
Group Exhibition

Die Alpenbegeisterung der Gegenwart hat vielfältige Ursachen. Wie eh und je sind diese Gipfel ein Ort unterschiedlichster Projektionen und Sehnsüchte; sie haben Heilsfunktion in einer desorientierten Gesellschaft. Das trifft für den gewöhnlichen Touristen genauso zu wie für den eigentlichen Alpinisten, für den Menschen, der ins Innere des Gebirges steigt, genauso wie für den Betrachter von aussen, der das Bild der Alpen aus der Ferne geniesst. Die Faszination, die von den Bergen ausgeht, beruht ganz wesentlich auf dem Ausblick, der sich von ihrer Höhe herab eröffnet. Lange Zeit freilich war das Image der Berge eher ein negatives: Sie bildeten schier unüberwindliche und höchst gefährliche, aber deswegen den Mut, die Kraft und die Abenteuerlust des Menschen herausfordernde Hindernisse. Erst in der Neuzeit wurden sie als Gegenstand der Kunst entdeckt und gestaltet.
Francesco Petrarca (1304–1374) gilt als der erste Denker, der allein um des Naturerlebnisses willen einen hohen Berg, den Mont Ventoux, bestieg und in der Tat überwältigt war von dem, was er von dort oben erblickte – die Welt lag ihm zu Füssen!

Wie aktuell das Thema ist, wird uns heute mehr und mehr bewusst angesichts folgenschwerer Veränderungen wie etwa des klimabedingten Rückzuges der Gletscher oder immer wieder – und immer häufiger – vorkommender Naturkatastrophen.
Was motiviert zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, sich mit dem Motiv «Berg» auseinanderzusetzen?
Die Gruppenausstellung möchte mit ganz unterschiedlichen Medien (Malerei, Installation, Fotografie und Film) aktuelle Auseinandersetzungen mit dem Thema zeigen.

Production
Haus für Kunst
Artists
Marie-Theres Amici, Beat Brechbühl, Urs Breitenstein, Nora Dreissigacker, Cäcilia Falk, Elmar Haardt, Uwe Karlsen, Albert Merz, Franca Pedrazzetti, Willy Spiller, Romeo Vendrame, Alex Zwalen, Thaïs Odermatt, Severin Kuhn, Marco Theus